03.04.2020
Milchmarkt: Corona-Geschehen erfordert Reaktion
Milchmarkt: Corona-Geschehen erfordert Reaktion
Beihilfen zur privaten Lagerhaltung und privatwirtschaftliche Lösungsansätze notwendig
Der Milchpräsident
des Deutschen Bauernverbandes, Karsten Schmal, fordert EU-Kommission und
Molkereien auf, angesichts des Corona-Geschehens angemessen auf die
aufgetretenen Verwerfungen zu reagieren. Am Montag tagt der Sonderausschuss
Landwirtschaft der EU-Mitgliedstaaten mit der EU-Kommission. Schmal hierzu:
„Wenn es eine Marktlage gibt, die Beihilfen zur Privaten Lagerhaltung von
Milchprodukten rechtfertigt, dann ist es die aktuelle. Die EU-Kommission und
die EU-Mitgliedstaaten sind deshalb gefordert, dieses Instrument zeitnah zu
eröffnen!“ Den kurzfristig aufgetretenen starken Veränderungen in Logistik und
Absatzwegen von Milchprodukten müsse mit kurzfristig zur Verfügung stehenden
und umsetzbaren Maßnahmen begegnet werden.
Ferner
würden aktuell einige wesentliche Errungenschaften der Europäischen Union stark
eingeschränkt. Eine Situation, die nach Ansicht von DBV-Milchbauernpräsident
Schmal nicht länger anhalten darf als unbedingt notwendig: „Das Corona-Virus
sollte nicht als Vorwand dienen, um die Freiheiten der Europäischen Union in
Frage zu stellen. Vor allem der freie Warenverkehr und der freie
Personenverkehr sind von herausragender wirtschaftlicher Bedeutung für die
deutsche Landwirtschaft.“
Die
Milchverarbeiter sind je nach Produktportfolio und Absatzkanal unterschiedlich
vom aktuellen Geschehen betroffen. Während zum Beispiel die aktuellen Kontrakte
zu Butter und Schnittkäse zwischen Molkereien und Lebensmittelhändlern in
dieser Woche mit einem Plus abgeschlossen werden konnten, sind gleichzeitig im
Hotel- und Gaststättenbereich sowie im Export Absatzrückgänge festzustellen.
Schmal sieht deshalb auch die einzelnen Molkereien in der Pflicht: „Wir haben
in der Strategie 2030 der deutschen Milchwirtschaft unter anderem festgehalten,
dass die Molkereien gemeinsam mit ihren Lieferanten Lösungsansätze zur
Abmilderung der mit Preisschwankungen verbundenen Folgen vorantreiben. Hierzu
gehören auch Elemente zur Milchmengenplanung und -steuerung sowie
Festpreismodelle. Die deutschen Molkereien hinken hier im Vergleich zu
internationalen Wettbewerbern sowie zu anderen Agrarsektoren weiterhin
hinterher.“
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Hitzestress entgegenwirken
Für die Milchkühe im Stall ist mit dem Beginn der wärmeren Jahreszeit auftretender Hitzestress absehbar. Ab einer Außenlufttemperatur von 16 °C ist die Wärmeregulation der Tiere stärker gefordert. Es ist daher im Interesse des Betriebes, die Umgebungsbedingungen so zu optimieren, dass den Kühen beste Bedingungen zur Verfügung stehen.
Für die Milchkühe im Stall ist mit dem Beginn der wärmeren Jahreszeit auftretender Hitzestress absehbar. Ab einer Außenlufttemperatur von 16 °C ist die Wärmeregulation der Tiere stärker gefordert. Es ist daher im Interesse des Betriebes, die Umgebungsbedingungen so zu optimieren, dass den Kühen beste Bedingungen zur Verfügung stehen.
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