30.04.2020
Heimischer Raps liefert Speiseöl, Biodiesel und Tierfutter
„Wie alle Kulturpflanzen, hat auch der Raps
unter der extremen Trockenheit der letzten Wochen gelitten. Nachdem es im April
kaum regnete, hoffen die Bauern im Mai auf ergiebige Niederschläge, die auf
Äckern und Wiesen für Entspannung sorgen könnten.“ Das betonte der Präsident
des Hessischen Bauernverbandes (HBV), Karsten Schmal, bei einem Pressegespräch
am Donnerstag (30. April) in Wolfhagen-Istha, Landkreis Kassel.
Heimischer Raps liefert Speiseöl, Biodiesel und Tierfutter
Theresa Schmidt neue Hessische Rapsblütenkönigin
Ernst Winfried Döhne, Vorsitzender von HERA, Katharina I., scheidende Hessische Rapsblütenkönigin, Theresa I., neue Hessische Rapsblütenkönigin, und Karsten Schmal, Präsident Hessischer Bauernverband e.V.
Schmal bedauerte den gravierenden Rückgang des
Rapsanbaus in den letzten Jahren in Hessen. Nach einer Prognose der Union zur
Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) werden in diesem Jahr rund 35.800
Hektar Winterraps angebaut. Das sind zwar 8.000 Hektar mehr als im Vorjahr,
aber nur noch etwa
8 Prozent der hessischen Ackerfläche. In der ersten Hälfte des zurückliegenden Jahrzehnts lag der Flächenanteil des Winterrapses mit mehr als 60.000 Hektar noch bei rund 13 Prozent.
8 Prozent der hessischen Ackerfläche. In der ersten Hälfte des zurückliegenden Jahrzehnts lag der Flächenanteil des Winterrapses mit mehr als 60.000 Hektar noch bei rund 13 Prozent.
Schmal nannte für diese Anbaueinschränkung
gleich mehrere Gründe: ungünstige Witterungsbedingungen, insbesondere extreme
Trockenheit während der Aussaat im August, das Verbot wirksamer
Pflanzenschutzmittel und nicht zuletzt gesunkene Erzeugerpreise, die in
Verbindung mit schlechten Erträgen die Wirtschaftlichkeit des Rapsanbaus
infrage stellen.
Der Rückgang des Rapsanbaus sei sehr
bedauerlich. „Raps ist eine bedeutende Ölpflanze, die viele Vorteile bietet. Bienen
nutzen blühende Rapsfelder als wertvolle Pollen- und Nektarquelle. Verbraucher
schätzen Rapsspeiseöl, das mit einem Marktanteil von rund 40 Prozent deutlich
vor Sonnenblumenöl und Olivenöl liegt“, so Schmal. Von einem Hektar ernten
Landwirte meistens im Juli durchschnittlich rund 4.000 kg Rapskörner. Diese
Erntemenge wird in Ölmühlen zu etwa 1.600 l Rapsöl oder Biodiesel und 2.400 kg
Rapsschrot verarbeitet. Hierbei handelt es sich um ein hochwertiges,
gentechnikfreies Eiweißfutter aus heimischer Erzeugung. Es ersetzt
Sojaschrot-Importe aus Südamerika in erheblichem Umfang. Somit schützt der
Rapsanbau in Deutschland auch das Weltklima, weil Regenwälder erhalten bleiben.
„In Deutschland werden dem fossilen
Dieselkraftstoff bis zu 7 Prozent Biodiesel beigemischt. Das ist
ressourcenschonend und verringert den Ausstoß von klimaschädlichen
Treibhausgasen“, hob Schmal hervor. Bei der Herstellung und Verwendung von
Biodiesel entstünden im Vergleich zu fossilem Dieselkraftstoff im Durchschnitt
84 Prozent weniger Treibhausgase. Das sei ein beachtlicher Beitrag zum
Klimaschutz.
Ernst Winfried Döhne, seit Dezember letzten
Jahres neuer Vorsitzender der Hessischen Erzeugerorganisation für Raps (HERA)
und damit Nachfolger von Heinrich Fritz-Emmerich, wies darauf hin, dass HERA den
Rapsertrag von insgesamt 8.000 Hektar Anbaufläche und 1.200 Mitgliedsbetrieben
bündele und vermarkte. Die Corona-Krise habe auch die Absatzmärkte für Raps
verändert. „Bisher werden circa zwei Drittel der Rapsölmenge als Biodiesel für
erneuerbare und nachhaltige Mobilität im Straßenverkehr eingesetzt. Durch den
Shutdown aufgrund der Corona-Pandemie ist der Verbrauch von Dieselkraftstoff
weltweit stark zurückgegangen. Entsprechend sind auch die Preise für Biodiesel
drastisch gesunken“, sagte Döhne. In diesem Zusammenhang seien die
Erzeugerpreise für Raps von 400 Euro je Tonne bis auf 340 Euro je Tonne gefallen.
Positiv wertet Döhne die verstärkte Nachfrage nach regional produzierten
Lebensmitteln und den Einsatz von gentechnikfreiem Rapsschrot in der deutschen
Tierhaltung.
Theresa
Schmidt neue Hessische Rapsblütenkönigin
Theresa Schmidt, Theresa I., heißt die neue
Hessische Rapsblütenkönigin.
Die 23-jährige gelernte Bankkauffrau stammt von einem landwirtschaftlichen Betrieb aus Frielendorf-Schönborn und studiert seit dem vergangenen Herbst Agrarwissenschaften an der Universität Göttingen. „Das Amt der Hessischen Rapsblütenkönigin gibt mir die Chance, Raps als wertvolles und hochwertiges Lebensmittel der Gesellschaft und Politik näher zu bringen, um so den regionalen Rapsanbau zu stärken und nachhaltig zu sichern“, sagte sie nach ihrer Krönung.
Die 23-jährige gelernte Bankkauffrau stammt von einem landwirtschaftlichen Betrieb aus Frielendorf-Schönborn und studiert seit dem vergangenen Herbst Agrarwissenschaften an der Universität Göttingen. „Das Amt der Hessischen Rapsblütenkönigin gibt mir die Chance, Raps als wertvolles und hochwertiges Lebensmittel der Gesellschaft und Politik näher zu bringen, um so den regionalen Rapsanbau zu stärken und nachhaltig zu sichern“, sagte sie nach ihrer Krönung.
Katharina Schuch, die als Katharina I. in den
letzten vier Jahren mit großem Engagement für den Raps und seine vielfältigen
Verwendungsmöglichkeiten geworben hat, berichtete von den Highlights ihrer
Regentschaft. Als Beispiele nannte sie ihre Auftritte auf der Internationalen
Grünen Woche in Berlin und dem Deutschen Bauerntag 2018 in Wiesbaden sowie die
Hessentage. „Im Ehrenamt der Hessischen Rapsblütenkönigin konnte ich wichtige
Erfahrungen sammeln und bin sehr dankbar für viele Erlebnisse und Begegnungen“,
resümierte die scheidende Rapsblütenkönigin.
HBV-Präsident Karsten Schmal und
HERA-Vorsitzender Ernst Winfried Döhne dankten Katharina I. für ihren
großartigen Einsatz in den zurückliegenden vier Jahren und wünschten Theresa I.
für ihre neue Aufgabe alles Gute, viel Glück und Erfolg.
Foto Startseite: Marcel Witzel
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Hitzestress entgegenwirken
Für die Milchkühe im Stall ist mit dem Beginn der wärmeren Jahreszeit auftretender Hitzestress absehbar. Ab einer Außenlufttemperatur von 16 °C ist die Wärmeregulation der Tiere stärker gefordert. Es ist daher im Interesse des Betriebes, die Umgebungsbedingungen so zu optimieren, dass den Kühen beste Bedingungen zur Verfügung stehen.
Für die Milchkühe im Stall ist mit dem Beginn der wärmeren Jahreszeit auftretender Hitzestress absehbar. Ab einer Außenlufttemperatur von 16 °C ist die Wärmeregulation der Tiere stärker gefordert. Es ist daher im Interesse des Betriebes, die Umgebungsbedingungen so zu optimieren, dass den Kühen beste Bedingungen zur Verfügung stehen.
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