Wolfsbestand muss reguliert werden, sonst verschwindet die Weidetierhaltung

02.05.2022
Wolf
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Anlässlich des Tages des Wolfes am 30. April 2022 forderte der Deutsche Bauernverband, die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände, der Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter und der Bundesverband für landwirtschaftliche Wildhaltung eine Wolfspolitik ohne weltfremde Verklärung und falsch verstandene Wolfsromantik. Die Fakten sind eindeutig: Mit einer jährlichen Wachstumsrate des Wolfsbestandes von etwa 30 Prozent und fast 4.000 offiziell bestätigten Rissen von Weidetieren im Jahr 2020 einerseits und einem faktischen Scheitern des Herdenschutzes wird die Weidetierhaltung in Deutschland mittelfristig verschwunden sein, wenn nicht jetzt eine aktive Regulierung des Wolfes vorgenommen wird.

Die Landnutzerverbände im Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) haben Anfang des Jahres ein Modell zur Bestandsregulierung des Wolfes in Deutschland vorgestellt, mit dem sowohl ein Akzeptanzbestand als auch eine Entnahmequote für den Wolf für jedes Bundesland ermittelt werden kann. Die bisher im Raum stehenden Schutzmaßnahmen – z.B. höhere Zäune, Herdenschutzhunde – sind nicht zielführend. „Der Schutz des Wolfes wird hierzulande über den Schutz der Weidetiere gestellt. Dafür haben wir kein Verständnis“, sagt Volker Lein, Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes (HBV). Der HBV fordert die Politik daher zum Handeln auf und plädiert für eine Festlegung von Obergrenzen für den Wolfsbestand in Deutschland. Zudem ist es nötig, den tatsächlichen Wolfsbestand nachvollziehbar und realistisch zu erfassen. Rissereignisse müssen unbürokratisch, zügig und umfassend entschädigt werden und auch die Aufnahme des Wolfs in das Jagdrecht gehört für den HBV dazu. Zudem muss eine zügige Entnahme von Problemwölfen gewährleistet werden und es sollte eine präventive Förderung von sämtlichen Herdenschutzmaßnahmen geben.

Mit dem digitalen Aktionstag zum Tag des Wolfes machten die Bauernverbände bundesweit auf das Problem aufmerksam. Unter https://www.youtube.com/user/DieDeutschenBauern gibt es eine YouTube-Playlist mit Video-Statements von Weidetierhaltern. Zudem wurden auf den Social Media-Kanälen der Bauernverbände Kernbotschaften und Forderungen an die Politik gepostet.