Landwirtschaft und Medien im Gespräch: Ein Blick hinter die Kulissen des ZDF

28.10.2024
Am 23. Oktober 2024 besuchte der HBV-FA für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit das ZDF in Mainz und sprach mit Redaktionsleitern sowie Intendant Dr. Norbert Himmler über die Arbeit des ZDFs.
Gruppenfoto Besuch ZDF
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Besuch ZDF Gruppe Intendant
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Vergangenen Mittwoch hatte der Fachausschuss für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Hessischen Bauernverbands (HBV) die Gelegenheit, das ZDF in Mainz zu besuchen und mit Redaktionsleitern sowie Intendant Dr. Norbert Himmler über die Arbeit des ZDFs zu sprechen. Vorsitzende Andrea Rahn-Farr, selbst Mitglied des ZDF-Fernsehrats, begrüßte die Teilnehmergruppe aus der Landwirtschaft und leitete eine lebhafte Diskussion über die Rolle und Relevanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sowie über die Herausforderungen, vor denen Landwirte und Journalisten stehen.

ZDF Intendant Besuch
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Dr. Himmler sprach über die Veränderungen im Journalismus und das wachsende Bedürfnis nach gut aufbereiteten Nachrichten, gerade in Zeiten eines immer kritischer hinterfragten Medienhandwerks. Er betonte, dass das ZDF heutzutage auf allen relevanten Plattformen präsent sein muss, um die Reichweite zu sichern und den Ansprüchen einer diversen Gesellschaft gerecht zu werden. Die zentrale inhaltliche Herausforderung, bestehe darin, die Vielfalt der deutschen Gesellschaft in der Berichterstattung abzubilden und dabei gegen internationale Wettbewerber zu bestehen.

In der Gesprächsrunde bemerkten HBV-Präsident Karsten Schmal und Vizepräsident Thomas Kunz, dass landwirtschaftliche Themen in den Medien oft unausgewogen dargestellt würden. Himmler entgegnete, dass pauschale Kritik wenig hilfreich sei – stattdessen seien konkrete Beispiele wichtig, um Redaktionen auf mögliche Fehler hinzuweisen. Zwar müsse Journalismus auch „den Finger in die Wunde legen“ und Missstände aufzeigen, doch öffentlich-rechtliche Sender wie das ZDF unterlägen strengen Kontrollmechanismen, etwa durch den Fernsehrat, um Qualität und Fairness zu gewährleisten.

ZDF Besuch Gruppenfoto
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Dr. Lutz Köhler, Leiter der Abteilung Medienpolitik, sprach anschließend über die Bedeutung einer kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Medien. Er ermutigte dazu, weiter Journalisten auf landwirtschaftliche Betriebe einzuladen, um ein realistisches Bild der Branche zu vermitteln. Sollte es in Unterhaltungssendungen zu tendenziösen Darstellungen kommen, sei dies in der Regel nicht bewusst, sondern das Ergebnis eines Versuchs, möglichst viele gesellschaftliche Perspektiven einzubeziehen.

Sophie Köhler aus der Medienforschung des ZDF präsentierte den aktuellen Stand der Mediennutzung und die Ergebnisse der jüngsten ARD/ZDF-Medienstudie, die zeigte, dass die Nutzung non-linearer Inhalte stagniert. Sie wies auf das Feedback-Portal „ZDFmitreden“ hin, an dem bisher rund 50.000 Menschen teilnehmen und über Umfragen Meinungen zu Programminhalten abgeben können.

Über die Digitalisierung und die Zusammenarbeit mit der ARD berichteten Dr. Eckart Gaddum, Leiter der Hauptabteilung Neue Medien, und Matthias Hölscher, CvD der Hauptabteilung Neue Medien. Sie erläuterten die technische Kooperation, mit der sich ARD und ZDF künftig stärker vernetzen, um auf internationaler Ebene konkurrenzfähig zu bleiben. Ziel sei es, ein umfassendes öffentlich-rechtliches Angebot zu schaffen, in dem sich alle gewohnten Apps wie ARD, ZDF, Arte und 3sat nahtlos integrieren – bei gleichbleibender publizistischer Eigenständigkeit.

ZDF Besuch Fernsehgarten
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Ein weiteres Thema der Runde war die Auswahl der Experten für ZDF-Beiträge. Insbesondere bei Berichten zur Landwirtschaft werde häufig auf Organisationen wie Greenpeace zurückgegriffen, auch wenn diese oft keine spezialisierten Agrarexperten seien. Dr. Gaddum erklärte, dass die Expertenauswahl in der Verantwortung der jeweiligen Redaktionen liege und dabei Wert auf Ausgewogenheit sowie auf das Einbeziehen von Pro- und Contra-Standpunkten gelegt werde. Hierzu habe das ZDF eine Expertendatenbank, die regelmäßig aktualisiert werde.

Der Besuch ermöglichte tiefe Einblicke in die Arbeit des ZDF und förderte den Dialog zwischen Journalisten und der Landwirtschaft. Zum Abschluss folgte eine Führung über das ZDF-Gelände, einschließlich eines Besuchs im aktuellen Sportstudio und des Fernsehgartens.