Öko-Regelungen 2025: Nachfrage steigt deutlich an

10.07.2025
Die freiwilligen Öko-Regelungen 2025 erleben einen Aufschwung: Erstmals wird das Budget voraussichtlich überzeichnet. Die hohe Nachfrage zeigt, dass Landwirtschaft bereit ist, Umweltleistungen zu erbringen – wenn die Maßnahmen praktikabel und wirtschaftlich tragfähig sind.
Blühstreifen
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Deutlicher Anstieg der Öko-Regelungen 2025

Im laufenden GAP-Antragsjahr 2025 zeigt sich ein erfreulicher Trend: Nach einer unzureichenden und mangelnder Nachfrage und schwieriger Umsetzung in den Jahren 2023 und 2024 verzeichnen die freiwilligen Ökoregelungen (ÖR) nun einen deutlichen Aufschwung. Erste Auswertungen der vorläufigen Antragszahlen deuten darauf hin, dass das ursprünglich geplante Budget von knapp einer Milliarde Euro erstmals überzeichnet wird.

Erfolgreiche Öko-Regelungen: Was in der Praxis funktioniert

Die hohe Nachfrage der Öko-Regelungen zeigt, welche Maßnahmen für die landwirtschaftlichen Betriebe attraktiv und umsetzbar sind:

  • ÖR 1a: Freiwillige Brachen auf Ackerland
  • ÖR 2: Anbau vielfältiger Kulturen
  • ÖR 5: Dauergrünland mit regionalen Kennarten
  • ÖR 7: Landbewirtschaftung in Natura-2000-Gebieten

Diese Maßnahmen verbinden Umwelt- und Klimawirkung mit der betrieblichen Praxis.

Wo es noch hakt: Öko-Regelungen mit Nachholbedarf

Im Gegensatz dazu bleiben andere ÖR-Maßnahmen deutlich hinter den Erwartungen zurück. Besonders schwach nachgefragt sind:

  • ÖR 1b: Blühstreifen auf Ackerland
  • ÖR 1c: Blühstreifen in Dauerkulturen
  • ÖR 1d: Altgrasstreifen
  • ÖR 3: Agroforstsysteme
  • ÖR 6a: Verzicht auf Pflanzenschutzmittel auf Acker- und Dauerkulturflächen

Teilweise ist hier sogar ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr zu beobachten. Die Gründe sind bekannt: mangelnde Praxistauglichkeit, hoher Aufwand, geringe wirtschaftliche Wirkung.

Ausgestaltung wirkt - aber es bleibt Luft nach oben

Die voraussichtliche Überzeichnung des Budgets ist ein starkes Signal: Die Landwirtschaft ist bereit, Verantwortung für Umwelt- und Klimaschutz zu übernehmen – wenn die Maßnahmen praxistauglich und wirtschaftlich tragfähig sind.

Die klaren Forderungen des Berufsstandes die vergangenen Jahre zeigen Wirkung und stärken das Vertrauen in freiwillige Maßnahmen. Besonders erfreulich ist die gestiegene Nachfrage – sie belegt, dass Eigenverantwortung, Praktikabilität und wirtschaftliche Tragfähigkeit zentrale Erfolgsfaktoren sind.

Gleichzeitig machen die vorläufigen Zahlen deutlich, wo noch Handlungsbedarf besteht. Die Politik ist gefordert, die Ökoregelungen weiterzuentwickeln – mit Augenmaß, Vertrauen in die Betriebe und einem klaren Fokus auf Umsetzbarkeit.