HBV begrüßt Entscheidung des EU-Parlaments zur Wolfsregulierung

12.05.2025
Wolf
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Karsten Schmal: „Wichtiger Schritt für die Weidetierhaltung“

Der Hessische Bauernverband (HBV) begrüßt die Entscheidung des Europäischen Parlaments, den Schutzstatus des Wolfes in der FFH-Richtlinie von „streng geschützt“ auf „geschützt“ abzusenken. Diese Entscheidung schafft die dringend notwendige Grundlage für ein praxistaugliches Wolfsmanagement in Deutschland und insbesondere in Hessen.

„Die zunehmende Ausbreitung des Wolfes stellt für unsere Weidetierhalter eine existenzielle Bedrohung dar. Die EU hat nun ein deutliches Signal gesendet: Die Regulierung der Wolfspopulation ist kein Tabuthema mehr, sondern Voraussetzung für den Erhalt unserer Weidewirtschaft“, erklärt HBV-Präsident Karsten Schmal.

Die bisherigen rechtlichen Hürden hätten ein effektives Bestandsmanagement verhindert und die Sorgen der Tierhalter über Jahre hinweg ignoriert. Die Entscheidung des EU-Parlaments sei daher ein überfälliger Schritt, um auf europäischer Ebene den Weg für die nationale Umsetzung freizumachen.

Konkrete Erwartungen an Bundesregierung

Der Hessische Bauernverband fordert nun, dass die Bundesregierung sich klar zur Herabstufung des Schutzstatus bekennt und für eine Mehrheit unter den Mitgliedstaaten wirbt. Parallel dazu müssen die angekündigten Änderungen im Bundesjagd- und Bundesnaturschutzgesetz rasch auf den Weg gebracht werden.

„Die Weidetierhaltung darf nicht länger der ungebremsten Ausbreitung des Wolfes geopfert werden“, so Schmal. „Ein Wechsel in der Wolfspolitik ist unumgänglich – wir brauchen klare rechtliche Grundlagen für eine reguläre Bestandskontrolle und eine schnelle Entnahme von Problemwölfen.“

Signal für den ländlichen Raum

Für Hessen bedeutet dieser Schritt eine spürbare Entlastung – insbesondere für Betriebe in Regionen, in denen Wölfe bereits mehrfach Nutztiere gerissen haben. Der Hessische Bauernverband sieht die Entscheidung auch als Anerkennung für die praktischen Erfahrungen der Landwirte vor Ort. „Nur mit einem gesunden Gleichgewicht zwischen Artenschutz und landwirtschaftlicher Praxis können wir langfristig die Offenhaltung unserer Kulturlandschaft sichern“, so Schmal abschließend.